Wie an einer Perlenkette aufgereiht sind die Inseln im Nordosten der Ägäis und teilweise nur wenige Kilometer vom Festland Kleinasiens entfernt. Die fruchtbaren Landschaften sind geprägt von Olivenhainen, Pinienbäume und auch Weinfeldern.
LESBOS ist die größte der Nordostägäischen Inseln und voller landschaftlicher Reize. Auf der Insel findet man viele kleine und beschauliche Fischerorte, von denen Molyvos der populärste ist. Wegen der besonderen Architektur seiner traditionellen Steinhäuser mit holzgeschnitzten oder mit Fresken verzierten Decken ist der Ort in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. Hoch über Molyvos thront eine mächtige genuesische Festung, die einen unvergleichlichen Ausblick über die Ägäis bietet. Zwischen den Dörfern erstrecken sich weite Olivenhaine, die Olivenöl von hervorragender Güte liefern und den Einheimischen ein Auskommen bieten. Bekannt ist Lesbos aber nicht nur für das ausgezeichnete Olivenöl, sondern auch für den Ouzo und die Sardellen, die als Beilage dazu gereicht werden. Das überregional bekannte „Sardellenfest“ findet traditionell am 15. August in Skala Kallonis statt. In der Hauptstadt Mitilini ist der Hafen mit den zahlreiche Geschäften, Tavernen und Bars beliebter Treffpunkt der Einheimischen und Touristen. Gleich nebenan ist die Kirche Agios Therapon einen Besuch wert. Badefreuden genießt man auf Lesbos in den vielen kleinen und versteckten Buchten. Der „Versteinerte Wald“ ist der bekannteste unter den vielen Naturschutzparks der Insel. Er ist vor ungefähr 20 Millionen Jahren entstanden als die Bäume nach einem Vulkanausbruch eingeäschert und konserviert wurden. Manche von ihnen ragen bis zu 7 Meter hoch. In der Antike war die Insel Heimat der Dichterin Sappho, deren Geburtsort Eressos heute bei Skala Eressou einen schönen Badestrand besitzt. Weitere große Literaten brachte die Insel auch in jüngster Vergangenheit mit Odysseas Elytis und Stratis Myrivillis hervor.
Samos
CHIOS liegt zwischen Lesbos und Samos und ist bei Individualtouristen besonders beliebt. Die fünftgrößte Insel Griechenlands gilt als Heimatinsel Homers und ist für die hier wachsenden Mastixbäume berühmt. Die mittelalterlichen Mastix-Dörfer Pyrgi, Olympi, Mesta und Vessa im Süden der Insel stehen wegen ihrer historischen Bedeutung und ihrer besonderen Architektur unter Denkmalschutz. Im Zentrum jedes Dorfes erhebt sich ein Festungsturm, in den sich einst die Bewohner vor feindlichen Angriffen flüchten konnten. Das Harz des Mastix-Baumes war schon vor Jahrtausenden ein vielseitig verwendbares Naturprodukt. Hippokrates hob seine therapeutische Wirkung bei Husten und Erkältungen hervor. Die Römer benutzten Mastix zum Schutz vor Karies. Heute findet Mastix in der alternativen Medizin ebenso Anwendung wie zur Verfeinerung von Spirituosen und herb-süßen Leckereien. Der Hauptort Chora befindet sich an der Ostküste und wird von einer byzantinischen Festung überragt, dem Wahrzeichen der Stadt. Die historische Korais Bibliothek zählt mit ihren mehr als 13.000 Bänden zu einer der größten ihrer Art in Griechenland. Der größte Teil der schönen Strände befindet sich in der Nähe des Fischerdorfes Vrontades.
SAMOS befindet sich an der Westküste von Kleinasien, von der sie die Meerenge von Mykali trennt. Ihre Fläche beträgt ca. 480 km². Die vegetationsreiche, gebirgige Landschaft ist mit Kiefern, Oliven-, Pinienbäumen und Weinreben bewachsen.
Flora und Fauna
Zu den bekanntesten Floraarten gehören die Zypresse und der Kiefer. Diese erreichen bis zu 25 Meter Höhe. Des Weiteren sind Olivenbäume
und Weinberge reichlich zu finden. Die Fauna ist mit Reptilien wie die Eidechse, den Chamäleon und die Schlange vertreten.
Samiopoula
Rund um Samos befinden sich viele kleine Inseln, wie Ikaria, Patmos und Samiopoula. Letzte verzaubert mit ihren feinen weißen Sandstrand und dem klaren blau-grünen Wasser.
Archäologische Stätten
In Ireon befindet sich der Tempel der Göttin Hera. Dort soll die Göttin geboren sein und Zeus geheiratet haben. Der Tunnel des Eupalinos ragt besonders heraus, eine unterirdische Bewässerungsanlage von ca. 1 km Länge, deren exakte Konstruktionsweise heute noch erstaunt. Zwei Mannschaften begannen an den zwei Öffnungen des Tunnels zu bauen und trafen mit minimaler Abweichung in der Mitte. Für deren Bau brauchte man über 10 Jahre.
Wein
Der süße Weisswein aus sonnengetrockneten Muskattrauben von Samos ist weltbekannt.
Städte und Dörfer
Die Hauptstadt, Haupthafen und der größte Ort der Insel ist Vathi. Sie ist amphitheatralisch gebaut. Sie beginnt bei den Hügeln und endet am Meer. Kokkari, ein ehemaliges Fischerdorf beeindruckt durch seine Strände und malerische Gassen. Von dort aus gelangt man zu den fantastischen Stränden Lemonakia und Tsamadou. Karlovassi befindet sich im Tal zwischen den zwei Bergmassiven Kerkis (1.434m) und Karvounis (1.155m). Am Fuße des Kerkis-Bergs befindet sich die Pythagoras-Höhle mit einem atemberaubenden Ausblick. Potami ist bekannt für seine beeindruckenden Wasserfälle, die Ruine des Agios Nikolaos und den berühmten Strand. Nicht weit entfernt von Potami liegen die Seitani-Strände, welche von dem Programm NATURA2000 als Naturschutzgebiet erklärt wurden. Pythagorio, die Stadt des großen Mathematikers Pythagoras, bietet ein idyllisches Stadtbild mit seinen Herrenhäusern, den blumengesäumten Gassen und den Tavernen unter Tamarisken.
Wanderungen
Naturfreunde kommen bei Wanderungen im Inselinneren voll auf ihre Kosten.
IKARIA ist von Samos mit Booten erreichbar. Ihr Name geht auf den legendären Ikarus zurück. Er soll hier abgestürzt und begraben sein. Bei seiner Flucht von Kreta mittels der Flugkonstruktion seines Vaters Dädalus ist er zu übermütig geworden und der Sonne zu nahe gekommen. Die heissen Sonnenstrahlen brachten das Wachs zum Schmelzen, das seine Flügel zusammengehalten hatte.
Hauptort der bergigen, kargen Insel ist Agios Kyrikos, der vor allem wegen seiner Thermalquellen bekannt ist. Der zweitgrößte Ort der Insel ist Evdilos, wo die Fähren von den Nachbarinseln ankommen. Einige Kilometer außerhalb des Hafens gibt es den schönsten Strand der Insel. Im Fokus des weltweiten Interesses geriet die Insel vor wenigen Monaten wegen einer statistischen Besonderheit. Der Anteil der über 90-jährigen unter den knapp 9.000 Einheimischen ist hier zehnmal so hoch wie im europäischen Durchschnitt. Zivilisationskrankheiten
wie Krebs, Herzinfarkte und Demenz kommen sehr selten vor.
Wissenschaftler erklären sich dieses erstaunliche Phänomen mit dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Dazu gehören eine ursprüngliche, stressfreien Lebensweise mit viel Bewegung und die traditionelle, gesunde Ernährung mit wenig Fleisch, vielen Hülsenfrüchten, Früchten, Fisch, Oliven, Schafs- und Ziegenkäse.
Auch der Konsum von Tees aus Dutzenden von einheimischen Kräutern, die einen hohen Anteil an Antioxidanten enthalten, und bis zu zwei Glas Rotwein täglich tragen zum langen Leben bei.
Die kleine Insel PSARA liegt nordöstlich von Chios und von dort mit der Fähre
erreichbar. Die Insel gehörte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zusammen mit Hydra und Spetses zu den wohlhabendsten in der Ägäis und hatte damals 15.000 Einwohner. Nach einem missglückten Aufstand gegen die Osmanen wurden die ursprünglichen Bewohner getötet oder versklavt. Heute leben hier weniger als 1.000 Menschen. Östlich des Hafens findet man schöne Strände. Im Inselnorden
liegt am Hang des Berges Profitis Ilias das Kloster Kimisis tis Theotokou, das eine wertvolle Bibliothek beherbergt.
INOUSSES ist eine kleine Insel, die auf der Fährverbindung von Lesbos nach Chios passiert wird. Die Insel verfügt über mehrere kleine und malerische Buchten. Zur Insel gehören zahlreiche kleinere Inseln, die jedoch alle unbewohnt sind.
LIMNOS ist die Insel, auf der in der Antike die Elemente Feuer und Wasser verehrt wurden, denn hier soll Hephaistos, der Gott der Schmiedekunst gewirkt haben. Hauptort der Insel ist die Hafenstadt Mirina, die von einem venezianischen Kastell überragt wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der kleinen Insel gehören das antike Poliochori sowie die Feuchtbiotope in Chortarolimni und beim Alyki-See.