Entgegen der eigentlichen Bedeutung von Dodekanes (gr.: „zwölf Inseln“), sind unter dieser Inselgruppe 25 bewohnte Inseln und ungefähr 200 kleine und kleinste unbewohnte Inselchen zusammengefasst.
Die meisten dieser Inseln sind gebirgig und haben buchtenreiche Küsten. Ihr Reiz liegt in der Schönheit der unterschiedlichen Landschaften, der unverwechselbaren Architektur, der Fülle der Sehenswürdigkeiten aus antiker Zeit, aus der byzantinischen Epoche und den Jahrhunderten der Frankenherrschaft.
RHODOS, die „Roseninsel“, galt in der Antike als Lieblingsinsel des Sonnengottes Helios – nicht ohne Grund: über 300 Sonnentage werden auf der Insel gezählt. „Auf Rhodos fallen die Tage so sanft wie Obst von den Bäumen“, schwärmte der englische Autor Laurence Durrell in der ersten Hälfte des 20. Jh. Heute gehören quirlige Urlaubsorte und ursprüngliche Dörfer, endlose Strände und idyllische Badebuchten, archäologische Schätze und kunsthistorische Highlights zu den vielen unterschiedlichen Facetten der Insel. Die meisten Badeorte liegen im Norden der Insel. Hier gibt es ein großes Angebot an Unterkünften aller Kategorien, vielseitige Wassersportmöglichkeiten und ein attraktives Abendprogramm. Am Hafen von Mandraki, wo in antiker Zeit der berühmte Koloss von Rhodos stand, liegen moderne Segeljachten und Motorboote neben traditionellen Kaikis. Von hier verkehren regelmäßig die Fähren nach Piräus und auf die Nachbarinseln.
Zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten von Rhodos gehört die Akropolis von Lindos mit dem zierlichen Athena-Tempel. In der Antike war Lindos eine bedeutende und wohlhabende Hafenstadt mit Kolonien in Süditalien. Anziehungspunkt für die Besucher ist die mächtige Ritterburg, an deren höchsten Stelle die Ruinen des Tempels stehen. Von hier bietet sich ein grandioser Blick über das malerische Dorf Lindos und die Paulusbucht, wo einst der Apostel bei einem Sturm Schutz gesucht haben soll. Weitere kulturhistorisch interessante Orte sind die Ausgrabungsstätten Kamiros und Ialyssos sowie der Palast des Großmeisters der Johanniter, die zwischen 1309 und 1522 auf der Insel herrschten.
KOS ist nach Rhodos das zweitwichtigste Urlaubsziel der DodekanesInseln. Kilometerlange, feinsandige Strände säumen die Küsten. Zu den beliebtesten Badeorten gehören Tigaki, Mastihari und Marmari an der Nordküste sowie Kardamena an der Südseite. Einen Besuch wert ist das Bergdorf Zia, wo man Gewürze, Kräuter, Honig und die inseltypische Kanellada, ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk aus Zimt, kaufen kann. Als eher flache Insel eignet sich Kos sehr gut zum Wandern und für Fahrradtouren. Schon in der Antike war Kos durch das Asklepeion berühmt, wo Hippokrates, der Begründer der modernen Medizin, seinen Schülern die Kunst des Heilens unterrichtete. Die Embros-Therme, etwa 9 km südlich von Kos-Stadt, ist eine Heilquelle, deren fast 80 Grad heisses Wasser bei Haut-, Atemwege- und Muskelerkrankungen hilft.
PATMOS gehört zu den sieben populärsten Pilgerorten Europas. Die Insel wird von dem mächtigen Johannes-Kloster überragt, das aus der Hauptkirche und fünf weiteren Kapellen besteht. Am tiefsten Punkt des Klosterkomplexes liegt die Heilige Höhle der Apokalypse, die Gläubige aus aller Welt anzieht. Hier hat der Apostel Johannes im Jahr 95 n. Chr. die Apokalypse (dt. „Offenbarung“), das letzte Buch des Neuen Testaments verfasst. Die Klosterburg ist die größte Sehenswürdigkeit der Insel, in deren sanft hügeligen Landschaft kleine Ortschaften mit weiß getünchten Häusern und engen, verwinkelten Gassen verstreut liegen. Bademöglichkeiten bieten die vielen kleinen Sand- und Felsbuchten.
LEROS ist noch sehr ursprünglich und vom Tourismus bisher wenig entdeckt. Grüne Küstenregionen erstrecken sich bis zu den kargen Bergrü- cken. Der Hauptort Agia Marina zieht sich mit seinen weißen Häusern hinauf bis zur Festung der Johanniter. Viele kleine Buchten mit schmalen Kiesstränden bieten gute Bademöglichkeiten.
Kos
KALYMNOS ist die Insel der Schwammtaucher, bei deren Ausfahrt und Rückkehr seit Generationen traditionelle Volksfeste gefeiert werden. Grotten, stille Buchten, Steilküsten, grüne Täler und karge Bergrücken gestalten die vielfältige Landschaft. Vor allem die felsigen Steilküsten sind es, die in den letzten Jahren die Insel zum Anziehungspunkt für Freeclimber gemacht haben. Antike Bauten, Burgen, Festungsanlagen und Byzantinische Kirchen sind Zeugen einer bewegten Geschichte.
NISSYROS ist eine wenig bekannte, kleine, fast kreisrunde Vulkaninsel. Hauptort und Hafen ist Mandraki. Die kleinen Häuschen heben sich schneeweiß vom dunklen Vulkanboden ab. Über dem Dorf thront die Burgruine des Johanniterordens auf einem Felsenkegel, an dessen Rand auch das Bergkloster Panagia Spiliani, der Schutzherrin der Insel, erbaut wurde. An den Küsten der Insel ziehen mehrere heiße Quellen zahlreiche Besucher an. Im Zentrum der Insel liegt der Krater des erloschenen Vulkans, zu welchem man über Stufen hinabsteigen kann. Heiße Dampfexplosionen haben hier eine spektakuläre, bunt-bizarre Kraterlandschaft geschaffen.
KARPATHOS ist nach Rhodos die zweitgrößte Insel des Dodekanes. Zwischen den bekannten Urlaubszielen Rhodos und Kreta gelegen, hat sie sich Tradition und Brauchtum bis heute bewahrt. Vor allem das Bergdorf Olymbos im Norden der Insel mit der eindrucksvollen Landschaft von bis zu 1200 Meter hohen Berggipfeln ist beispielhaft für seine ursprüngliche Lebensweise.
Die etwa 300 km² große Insel ist für viele Touristen noch nicht bekannt. Karpathos ist auf den ersten Blick keine typische griechische Insel. Die Landschaft ist karg und die Bäume sind durch den ständigen Wind gebeugt. Die Hälfte der Insel ist felsig und nicht passierbar, die andere jedoch vegetativ und idyllisch mit versteckten Buchten. Kalkweiße Häuser mit blauen Fenster und Türen schmiegen sich an die grünen Hügel. Aufgrund des angenehmen Klimas und der sicheren Windsituation bietet die Insel geeignete Bedingungen für Wassersportler an. Auch Wanderer kommen hier zu ihrem Genuß.
Die abgelegene Insel KASTELLORIZO liegt im äußersten Südosten Griechenlands zwischen Rhodos und Zypern. Die nur 5km² große Insel ist das ideale Reiseziel für Leute, die die Abgeschiedenheit schätzen. Im Hauptort Megisti erinnern klassizistische Herrenhäuser an den einstigen Wohlstand der Insel. In den Sommermonaten wird der Hafen zum betriebsamen Treffpunkt von Urlaubern und Einheimischen. Besonders sehenswert sind die mykenischen Felsengräber, die Kyklopenmauern und die alte Festung Paleokastro. Im Süden der Insel befindet sich die Blaue Grotte, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeers mit faszinierenden Lichtspielen. Die Grotte ist nur mit Booten erreichbar.